Meine Erfahrungen mit digitaler Fotografie (überarbeitet am 12.12.2014) |
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1: Vom Kleinbild zum Digi-Foto
Seit vielen Jahren fotografiere ich mit Spiegelreflex-Kameras mit und ohne Automatik. Als störend empfand ich die Wartezeit bis zum fertigen Bild. Nach einigen Wochen waren meist alle Einstellungs-Daten vergessen. Lerneffekt=null. Seit ich digital fotografiere, erkenne ich Fehleinstellungen und ungewollte Unschärfen sofort. Und bei der anschließenden Beurteilung im Display kann man reinzoomen und Details erkennen. Man kann dann weitere Schüsse machen, was sowieso empfehlenswert ist, weil hinterher in Ruhe selektiert werden kann. Einstellungsdaten werden mitgespeichert. Per USB-Kabel werden die Files in einigen Sekunden in den PC geladen. Bei der inzwischen sehr großen Datenmenge dauert es aber schon einige Minuten, bis hunderte von Urlaubsbildern gespeichert sind. |
2: Schnappschüsse:
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3: Sportfotografie:
Bei Sport-Fotos in geschlossenen Räumen muß man die Verschlußzeit auf mindestens 1/250 kürzen, sonst bekommt man trotz eines Blitzes bewegungs-unscharfe Bilder. Das hängt natürlich vom Abstand zum Sportler und von der Leitzahl des Zusatzblitzes ab- sofern dafür ein Anschluß vorhanden ist. Der Kamera-eigene Blitz ist meist nicht sehr leistungsstark. Bei Tageslicht sollte man sowieso die Zeit auf 1/800 Sek. verkürzen, wenn es das Licht zuläßt. Vor Unterbelichtung wird im Display gewarnt. Gewollte Bewegungsunschärfe klappt z.B. mit 1/60 bis 1/125. Zum nahezu verzögerungsfreien Schuß kommt man, indem man von Autofokus auf Manuell und feste Entfernung umschaltet. Bei vielen Modellen stellt sich leider nach dem Ausschalten wieder Autofocus ein. Darauf muß man eben immer achten. Schön ist die Möglichkeit, Serienfotos zu schießen. Allerdings ist die zeitliche Abfolge bei hoher Auflösung etwas länger. Da Blitz oft nicht zugelassen ist, bleibt nur, möglichst nahe an´s Geschehen zu gehen und mit größtmöglicher Blende zu fotografieren. Nicht jeder hat nämlich ein teures Wechselobjektiv, das bei offen bleibender Blende Teleaufnahmen ermöglicht. |
4: Kreatives: Bei vielen Aufnahmen stelle ich mir gleich vor, was ich später im Computer mit digitaler Bildbearbeitung verändern könnte. So habe ich schon viele interessante "Himmel-Bilder", die ich mit anderen Aufnahmen kombiniert habe. Effektvoll auch die Veränderungen im Kontrast-Bereich und die nachträgliche Erzeugung von Bewegungs-Unschärfe in einzelnen Bildteilen. Auch das Clonen zum Retuschieren von störenden Bild-Inhalten verwende ich sehr oft. Ebenso das "unsharpen" und "soften" des Hintergrunds, um wichtige Bildinhalte durch Schärfe hervorzuheben. Unscharfe gescannte Papierbilder lassen sich durch mäßiges "sharpen" wesentlich verbessern. |
5:
3D-Stereo-Fotografie: Seit kurzem fotografiere ich für die Präsentation von 3D-Stereo alles doppelt und mehrfach. Als Aufnahmegerät dienen die normalen Digitalkameras. Zum einen will ich nicht so viel Geld investieren. Eine aktuelle Stereo-Kamera von Fuji kostet etwa € 700. Die hat doppelte Optik und zwei Chips. Zum anderen kann man diese für Nahaufnahmen nur wie eine normale Kamera nutzen. Zur Aufnahmetechnik: Um möglichst wenig Zeitversatz von bewegten Bildanteilen zu bekommen, fotografiere ich mit Serienbild-Funktion und verschiebe die Kameraposition zügig bis etwa 30 cm von links nach rechts. Von den erstellten Bildern- etwa 5 bis 6- suche ich mir zu Hause die geeigneten zwei aus, die ich mit dem Shareware-Programm Stereo-Photo-Maker bearbeite. Zerst untersuche ich die einzelnen Bilder, um zu sehen, welche der Aufnahmen scharf sind und genug oder zu wenig Abweichung voneinander haben. Für normale Distanzen von 0,6 bis 10 m sollte der Positions-Abstand der Kamera den mittleren Augenabstand von 6,5 cm nicht übersteigen. Bei Teleaufnahmen ohne direkten Vordergrund kann es dagegen schon mal ein halber bis zwei Meter sein, weil sonst kaum eine Abweichung feststellbar ist. Nach der automatischen Korrektur von Farbunterschieden, Tonnenverzerrunge und mehr speichere ich das große Bild erst mal als Doppelbild für Kreuzblick. Dabei sind die Seiten vertauscht. Man muss sich erst mal daran gewöhnen, so weit die Augen nach innen zu verdrehen, bis zwischen den zwei Bildern in der Mitte ein drittes entsteht. Das Ergebnis ist dafür verblüffend. In voller Farbe erscheint ein dreidimensionales Bild. Wichtig ist dabei, dass die Bilder nicht zu breit dargestellt werdendie Höhe ist nicht kritisch. Optimal sind quadratische und vertikale Bilder, die etwas größer sein können als horizontale Formate. Für´s Internet habe ich mich auf eine maximale Breite des Doppelbildes von ca. 950 Pixel festgelegt. Sonst wird es für die Augen zu anstrengend. Für den Farb-Anaglyphen-Modus müssen die Bilder wieder seitenrichtig sein, bevor man sie wandelt. Mit den weiteren 3D-Stereo-Formaten habe ich mich noch nicht beschäftigt, weil ich dafür noch keine geeigneten Brillen und Monitore habe. 6: Email und Internet: Vorteilhaft beim Digi-Foto ist natürlich die Möglichkeit, aktuelle Bilder am selben Tag verschicken zu können. Zu bedenken ist hierbei, zu welchem Zweck dies dienen soll. Für Freunde, die ein paar wenige Fotos gleich sehen sollen, verschicke ich Bilder in der Größe 640x480 Pixel. Das ist zum Betrachten mit dem Internet-Explorer eine gute Größe. Will der Empfänger von ein oder zwei Bildern selbst Abzüge machen, schicke ich die Original-Files. Bei größeren Abnahmen lege ich auf Dropbox.com ein Album an, das sich die Leute dann von dort herunterladen können. Auch für die Anwendung Internet reduziere ich die Datenmenge. So sind in meiner Homepage oft Fotos mit 600x884 Pixel u. ca. 60 bis 180 kB zu finden. Die Originale mit 3776x2520 Pixel sind ca. 2,5 bis 3 Megapixel groß. Alle Fotos sind JPEG-Files, also komprimiert. Unkomprimierte TIF-Bilder sind kaum von sichtbar besserer Qualität, sind aber mit einigen MB mehr riesige "Speicher-Fresser". |
7: Papier-Abzüge :
Seit ich Mitte 1999 "digitalisiert" bin, hat sich auf diesem Gebiet sehr viel getan. Anfangs bin ich von einem Foto-Geschäft zum anderen gerannt und habe wie ein Pionier nach Abzügen von digitalen Vorlagen gefragt- meistens ohne Erfolg. Wenn mal erfolgreich, dann meist teuer. DM 1,45 pro Bild 10x15 plus Bearbeitungsgebühr DM 4,50 pro Auftrag. Bei einzelnen Bildern 13x18 habe ich im Jahr 2000 noch DM 6,00 bezahlt. Inzwischen findet man immer öfter günstige Bedingungen vor. Normal ist jetzt € 0,19 bis € 0,35 bei 10x15, bzw. € 0,60 bei 13x18. Beim elektronischem Versand im Internet wird aber komprimiert. Vor allem bei hochkant abgespeicherten Bildern. Besser ist es, die Fotos auf DVD-RW oder CD-RW zu kopieren und zum Digital-Labor oder Fotoladen zu bringen. Einfache fortlaufende Zahlen als File-Namen vereinfachen die Arbeit im Labor. Weniger sinnvoll ist es, die Speicherkarte aus der Kamera einzuschicken, weil die ja teuer ist und zum Fotografieren gleich wieder gebraucht wird. Sofortabzüge an Automaten sind auch sehr gut, aber wohl nicht so langlebig. |
8: Archivierung: Digitale Bilder brauchen viel Platz auf der Festplatte. Außerdem muß man sie sichern, um sie bei Festplatten-Abstürzen nicht zu verlieren. Deswegen habe ich die Bilder eines Jahres auf eine DVD gebrannt, und zwar mit der Ordner-und Unterordner-Struktur wie auf der Festplatte. Eine zusätzliche DVD-Kopie bringt weitere Sicherheit. Beunruhigend war für mich die Nachricht, daß es schon vorgekommen sein soll, daß nach 5 Jahren die Silberlinge nicht mehr lesbar waren! Das hieße, daß man nach dieser Zeit entsprechende CDs seiner Foto-Sammlung jahrgangsweise kopieren sollte. Inzwischen habe ich meine Backups auf portablen Festplatten, die gerade mal € 60 kosten. Damit fällt die ganze Kopiererei auf CDs und DVDs weg. |
9: Vor-und Nachteile:
Das Kleinbild-Format hat
aber noch eine wesentlich bessere Auflösung zu bieten. So
mache ich Repro-Aufnahmen von den liebevoll gemalten
Öl-Gemälden meiner Frau zusätzlich
auf Filmmaterial. Es geht in Riesen-Schritten in die Zukunft. Wir sind mitten drin!
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